Im Familienleben gibt es viele Herausforderungen. Wer kennt sie nicht?! Die Betreuung der Kinder, die Vereinbarkeit von persönlichen Zielen im Beruf. Daneben das Streben nach ökonomischer Sicherheit – den Liebsten soll es ja an nichts fehlen. Und dann auch noch mit Weitsicht das Leben unseres blauen Planeten im Blick zu haben und nachhaltig, fair und umweltbewusst leben! Kein Wunder, dass sich da manche Eltern überfordert fühlen.
Ist ein nachhaltiges Familienleben überhaupt machbar oder sprechen wir hier von einem Ding der Unmöglichkeit?? Kostet das nicht viel Zeit und Mühe im ohnehin durchgetakteten Tagesablauf? Nein, ein nachhaltiges Familienleben ist möglich! Oder ist es vielleicht sogar noch mehr als das? Vielleicht sogar eine Erleichterung für den Alltag?
Lasst es uns probieren! Jeder Versuch zählt und jede im Laden zurückgewiesene Plastiktüte ist ein Erfolg. Schließlich warten lokal und global jede Menge Herausforderungen auf uns: Die Weltbevölkerung wächst stetig, das Klima erwärmt sich immer weiter; und werden nicht gefühlt auch Überschwemmungen, Dürren und Stürme mehr? Die ungleiche Verteilung von Überlebensmitteln sorgt für Nahrungsknappheit von 800 Millionen Menschen – zugleich zieht die Lebensmittelproduktion der westlichen Welt einen Rattenschwanz an Umweltproblemen nach sich. Unser Planet ächzt. Und nur wir können etwas daran ändern. Jeder einzelne von uns, indem wir unseren Kindern vorleben, was Nachhaltigkeit ist und wie man es lebt.
Doch wie kann ich unser Familienleben nachhaltiger gestalten, ohne dass es zu einer zusätzlichen Belastung im Alltag wird?
Schon durch wenig Veränderung lässt sich eine große Wirkung erzielen! Gut, du musst dich an ein paar neue Gegebenheiten gewöhnen. Aber niemand erwartet, dass du dein Leben komplett umkrempelst.
Komm mit, ich helfe dir! Wir gehen zusammen fünf Stufen zu mehr Nachhaltigkeit im Familienleben. Wenn wir oben angekommen sind, wird der Mülleimer deutlich leerer sein und das Bankkonto voller! Versprochen! Los geht‘s:
Die erste Stufe:
Irgendwo müssen wir anfangen, also beginnen wir dort, wo der Tag mit Frühstück beginnt: Wir verbannen Küchenpapier aus der Küche und verwenden stattdessen waschbare Lappen und Tücher. Dadurch sparen wir viel Müll und sorgen für den Erhalt der Wälder. Und die Einkaufstasche wird leerer, weil wir die sperrigen Rollen nicht mehr nach Hause tragen müssen.
Die zweite Stufe:
Die 300 Meter zum Bäcker? Komm, die laufen wir gemeinsam. Die Kinder kommen an die frische Luft und wir tun etwas für unsere Gesundheit. Kurze Wege und gute Nahverkehrsanbindungen nutzen wir ab jetzt, um etwas für uns und die Umwelt zu tun. Einfach mal aus dem Fenster schauen, ein Hörbuch hören oder endlich mit dem neuen Buch anfangen? Die Zeit, die man nicht am Steuer sitzt, lässt sich so viel wertvoller nutzen!
Die dritte Stufe
Für den Einkauf von Obst und Gemüse an Jute- oder Leinenbeutel denken. So einfach, und doch so wirkungsvoll: im Supermarkt auf Plastiktüten verzichten spart unheimlich viel Plastik und sorgt mit jeder eingesparten Tüte für weniger Müll und Mikroplastik in den Meeren. Und wetten, dass ihr noch genug Plastiktüten bis 2020 habt, um euren Mülleimer damit auszukleiden? Das Argument zählt also ab jetzt nicht mehr!
Die vierte Stufe
Auch PET Flaschen werden nur einmal verwendet, danach kommen sie in die Müllverbrennungsanlage – egal ob mit Pfandsiegel oder ohne. Eine hübsche Trinkflasche für unterwegs und Glasflaschen vom Getränkemarkt für zuhause sind hier die ökologischere und hübschere Wahl. Die Kinder bekommen unzerbrechliche Edelstahlflaschen mit in die Schule und setzen damit einen neuen Trend. Und wer nicht schleppen will: Trinkwasser ist in Deutschland absolut unbedenklich und kann durch die einmalige Anschaffung von Sprudelgeräten (mit Glasflaschen) auch mit Kohlensäure getrunken werden.
Du bist bis hierhin mitgekommen? Super, dein Plastikmüll hat sich deutlich reduziert, die Pfandflaschen verstopfen nicht mehr die Vorratskammer und deine Rückenschmerzen sind besser, weil die schweren Wasserkästen wegfallen. Du hast mehr Energie, weil du täglich deine Kondition trainierst und deine Freunde/innen fragen sich, woher du die Zeit nimmst, so viel zu lesen! Dann gehen wir jetzt einen Schritt weiter und wagen uns ans Eingemachte:
Die fünfte Stufe
Ein Kurztrip nach Mallorca übers Wochenende? Billigflüge nach Griechenland? Inlandsflüge statt Bahnfahren? Im Winter im T-Shirt auf der Couch sitzen? Jedes Jahr ein neues Handy? Geldtechnisch gesehen mag das alles durch die vielen Angebote kein Problem sein. Aber ist es auch ökologisch vertretbar? Jede Nutzung von Auto, Flugzeug, Energie und das tägliche Schnitzel zum Abendessen haben Einfluss auf deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck und die CO2-Bilanz unseres Planeten. Niemand muss sich komplett von diesen (zugegebenermaßen verschwenderischen) Lebensstil abwenden, wenn er oder sie das nicht möchte. Aber wir alle können uns bewusst machen, dass wir durch unseren täglichen Konsum Einfluss haben auf den Klimawandel, die Ressourcen der Erde und auch auf die Gesundheit unseres Planeten. Bevor wir also das günstige Schnäppchen im Klamottenladen auf dem Heimweg von der Arbeit mitnehmen, denken wir mal kurz darüber nach: Ist es wirklich das, was wir brauchen, um uns vom stressigen Arbeitstag zu belohnen? Macht uns nicht ein Telefonat mit einer alten Freundin nachhaltig glücklicher als noch ein neues Teil im Schrank?
Super, du hast die Herausforderung zu mehr Nachhaltigkeit gemeistert! Die ersten Schritte zu einem nachhaltigeren Einkaufsverhalten haben wir geschafft, die Trinkflaschen der Kinder sind plastikfrei und werden die Schulzeit überdauern. Doch es geht noch viel mehr! Unser Alltag ist voller Möglichkeiten, das Familienleben grüner zu gestalten – einfach und unkompliziert!
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